Wildnispädagogik
Wurzeln der Wildnispädagogik
Die Wurzeln der Wildnispädagogik liegen tief im Herzen der Menschheit und sind untrennbar mit den Kulturen der indigenen Völker weltweit verbunden. In diesen Kulturen gibt es keine klare Trennung zwischen Mensch und Natur, sondern eine harmonische Einheit. Die indigenen Völker verstehen Leben und Lernen als ganzheitlichen Prozess, der uns viel darüber lehren kann, wie wir unsere Verbindung zur Natur wieder stärken können.
Die Wildnispädagogik verfolgt ein radikales und handlungszentriertes Konzept, das die Menschen ermutigt, unmittelbare Erfahrungen mit Pflanzen, Tieren und vor allem mit sich selbst zu machen. So lernen TeilnehmerInnen durch praktische Erlebnisse und Selbsterfahrungen.


Ein wichtiger Einfluss auf die Wildnispädagogik sind Pioniere wie Tom Brown Jr. und Jon Young, die das wertvolle Wissen indigener Kulturen in unsere moderne Zeit übertragen haben. Durch ihre Arbeit in den ersten Wildnisschulen in den USA vermitteln sie uraltes Wissen, das uns auch in einer zunehmend naturfernen westlichen Welt dabei helfen kann, einheimisch und naturverbunden zu leben.
Ein zentraler Bestandteil der Wildnispädagogik sind die Prinzipien des Coyote Teachings. Hierbei werden die Lernenden auf ihrem individuellen Weg von einem Mentor oder einer Mentorin durch die Natur begleitet. Die Natur selbst fungiert dabei als Lehrmeisterin, während die Teilnehmenden, geleitet von ihrer eigenen Neugier, Wissen und Fertigkeiten ganz neu entdecken.
Das Ziel der Wildnispädagogik ist es, die Verbindung zu sich selbst, zu einer höheren Ebene, zur Gemeinschaft und zur Natur zu vertiefen.
Es ist mir ein großes Anliegen, Gemeinschaft zu fördern und Menschen im Kreis zusammenzubringen. Als soziale Wesen sind wir aufeinander angewiesen – für Austausch, Unterstützung und persönliches Wachstum.
In meinen Angeboten lege ich Wert darauf, das Gemeinschaftsgefühl zu stärken und eine wertschätzende Haltung zu kultivieren, wie sie in vielen indigenen Kulturen tief verwurzelt ist.
Council – Die Kraft des Kreises
Der Redekreis ist eine kraftvolle Kommunikationsform, die ihren Ursprung in der Kultur der indigenen Völker hat. Hierbei steht aufmerksames und einfühlsames Zuhören im Mittelpunkt, während wir uns gegenseitig mit Wertschätzung begegnen. Dieser Prozess lehrt uns, mit dem Herzen zu sprechen und zuzuhören. Im Kreis sitzend sind wir gleichberechtigt und können uns gegenseitig sehen.
Der Redestab – auch bekannt als „Talking Stick“ – wird im Kreis weitergegeben. Nur derjenige, der ihn hält, hat das Wort. Auf diese Weise teilen wir spontan, was uns bewegt, und bringen unsere persönliche Wahrheit zum Ausdruck. Alle anderen hören aktiv und mit offenem Herzen zu, ohne das Gesagte zu kommentieren oder zu analysieren. Ziel ist es, den Sprechenden in seiner wahren, unverfälschten Essenz zu erkennen. Die wichtigsten Gedanken und Gefühle kommen zum Vorschein, wenn wir unser Herz öffnen und ehrlich mitteilen, was wir fühlen, ohne dabei nachzudenken.
Wenn wir uns erlauben, unser wahres Ich zu zeigen, entsteht ein tiefes Gefühl der Verbundenheit – sowohl zu uns selbst als auch zu anderen. Diese authentische Form der Kommunikation fördert Verbindung und Mitgefühl und entfaltet im Kreis eine immense Heilkraft. Durch die Stärke der Gemeinschaft, die Energie des Kreises und das Vertrauen unterstützen wir uns gegenseitig dabei, authentischer und kraftvoller in unserem Leben zu stehen und wahrhaftiger zu kommunizieren.